Die Edelkastanie
Die Edel- oder Esskastanie mit dem lateinischen Namen Castanea sativa ist ein großer Laubbaum aus Süd- und Osteuropa, der bei uns vor allem im Weinbauklima wächst. Die Esskastanie darf nicht mit der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) verwechselt werden, die zu einer anderen botanischen Pflanzenfamilie gehört. Die Früchte der Rosskastanie sind nicht essbar. Esskastanien wurden bereits von den Römern in Mitteleuropa eingeführt.
Kastanien oder Maroni
Die braunen Nüsse, also die Kastanien oder Maroni, sind ein altes Heil- und Nahrungsmittel. Sie werden von stacheligen, grünen Hüllen umgeben, die bei der Reife aufplatzen. Wildwachsende Kastanien enthalten zwei bis drei Maroni – in Süddeutschland auch „Kesten“ genannt. Maroni haben glänzend kastanienbraune Schalen, die beim Rösten aufplatzen. Darunter liegt eine filzige Samenhaut, die das nahrhafte Innere umschließt. Züchtungen aus Frankreich produzieren größere, rundliche Kastanien, die sich leichter von der Samenschale lösen. Auch in den Mittelmeerländern und auf dem Balkan werden Kastanien angebaut.
Die Alleskönner
Maroni können entweder gekocht oder geröstet gegessen werden. Besonders beliebt sind sie pur als heiße Maroni. In Frankreich, Italien und der Schweiz wird die berühmte Crema di Marroni – eine Süßspeise aus Maronenpürree zubereitet. Ebenfalls berühmt sind marrons glacés – kandierte Kastanien.
Eine feine vegane und lactosefreie Nascherei aus Kastanienmehl ist das Maroni-Konfekt. Es wird handwerklich hergestellt. Aus Kastanienmehl kann man sehr wohlschmeckende Kuchen selbst backen, aber auch süße Pfannkuchen, Aufläufe und Nudeln lassen sich herstellen. Der hervorragende Geschmack der Kastanien und des Kastanienmehls macht Gewürze oder besondere Zutaten bei der Zubereitung praktisch überflüssig. Ein tolles neues Produkt sind Kastanienflocken, die dem Müsli nussige Süße verleihen oder ein glutenfreies, selbstgemischtes Müsli ermöglichen.
Was steckt drin in den Kastanien?
Früher dienten Kastanien häufig als Ersatz für Getreide, also als Sattmacher. Man backte Brot und Kuchen oder bereitete einen Brei daraus, ähnlich Polenta oder Kartoffelbrei. Solche Zubereitungen munden natürlich auch heute. Kastanien enthalten vor allem Stärke und Zucker, daneben wenig Eiweiß und sehr wenig Fett. Sie sind relativ mineralstoff- und vitaminreich. Wegen des hohen Kaliumgehaltes zählen Kastanien zu den basischen Lebensmitteln. Ihr Reichtum an Kohlenhydraten, ihr sehr guter Geschmack und ihre Bekömmlichkeit machen Kastanien außerdem zu idealen Lebensmitteln für Weizenallergiker und Zöliakiepatienten wie auch für Ausdauersportler.
Maroni – Die Nussfrucht aus dem warmen Süden
Ursprünglich aus Kleinasien bzw. dem Kaukasus stammend, verbreitete sich die Esskastanie, die auch Edelkastanie und im Volksmund auch Maroni oder Marone genannt wird, im Zuge der Expansion der Römer nach und nach in ganz Europa. Heute wird ihr Anbau besonders in den warmen, mediterranen Ländern wie Italien, Spanien, Frankreich, Portugal und in der Türkei sowie auch im Tessin betrieben. Die Früchte der Esskastanie werden als Nussfrüchte bezeichnet.